RB Leipzig lässt die Bayern zweimal alt aussehen
Das zehnte U14-Bundesligaturnier gewinnen die Sachsen. Veranstalter und Profivereine rundum zufrieden. Ein Spieler hat bleibende Erinnerung
Einiges an Last fiel Steffen Heller am Samstag ab 10 Uhr ab. Spätestens da war klar, dass auch alle
Mannschaften gekommen waren, zur 10. Auflage des U14-Bundesligaturniers. Besonders stolz ist Gastgeber
Eintracht Sondershausen darauf, dass mit Dynamo Dresden und RB Leipzig die beiden ersten Profivereine
im Jahre 2016 in Sondershausen aufschlugen und auch 2024 vertreten waren. Der sächsische Erstligist
Leipzig schnappte sich mit einer über die gesamte Spielzeit überzeugenden Leistung und dem 2:1 gegen
den VfL Wolfsburg den Titel in Sondershausen. Das Leipziger Team zeigte bereits in der Vorrunde, nach
dem souveränen 3:1 gegen Bayern München, dass mit ihm zu rechnen ist. Im Halbfinale mussten die Münchener
beim 0:2 nochmals die Überlegenheit der Sachsen anerkennen.
Hoffenheimer Spieler schlägt sich unglücklich Zahn aus
Die Spiele waren, trotz des freundschaftlichen Charakters, hart umkämpft. So kam es, dass ein Hoffenheimer
Spieler drei Sekunden vor Spielende so unglücklich nach einem Luftkampf auf den Boden knallte, dass er sich
einen Zahn ausschlug. „Das war eine sehr unglückliche Situation, in der man keine Schuld zuweisen kann. Für
den Spieler freilich sehr tragisch”, sagte Schiedsrichter Maximus Exel von der Eintracht.
„Für uns ist es eine sehr gute Möglichkeit. Solche Gegner hat man nicht jeden Tag. Auch für die persönliche Entwicklung
sind solche Turniere sehr wichtig. Und die Organisation ist ohnehin top”, sagte Jenas Co-Trainer Markus Klug. Sein Team
zeigte gegen RB Leipzig und vor allem gegen Bayern München gute Leistungen, verlor die beiden Spiele aber knapp und wurde
am Ende nur Zehnter.
Die Münchner mussten sich sehr strecken. Im Viertelfinale beispielsweise war die Spannung kaum zu überbieten. Gegen Werder
Bremen gelang zwar der Sieg, doch dieser war hart erkämpft. Im sogenannten „Sudden Death” muss nach jeder Minute ein Spieler
vom Feld bis nur noch Eins gegen Eins gespielt wird. Diese Spielform konnte dann München für sich nutzen. Egal ob Mannschaft
oder Betreuerteam, allen war beim Jubel anzumerken, dass dieses Turnier in Sondershausen nicht auf die leichte Schulter
genommen wurde.
Paul Baudis, Martin Hohl und Maximus Exel leiteten die 34 Spiele souverän. „Das Niveau ist schon ein sehr gutes und auch
die Spiele sind sehr schnell. Aber es könnte durchaus auch noch etwas schneller sein”, frotzelte Paul Baudis, als er mal
ein Spiel Pause hatte.
In der Mittagspause traten die Frauen des Sondershäuser Karnevalsvereins „BCV Blau-Weiß Beberanien” aus dem Ortsteil Bebra
auf und sorgten zusätzlich für gute Stimmung. Die Vorrunde dominierte Leipzig und war die einzige Mannschaft, die alle
Spiele bis dahin gewann. Die Jungs aus Sondershausen, die alles gaben aber auch mit Nervosität und einer gewissen Ehrfurcht
agierten, schafften es nicht, ein Tor zu schießen und mussten in die Trostrunde. Am Ende wurde es mit einem geschossenen
Tor Platz 12, was aber keiner der Gastgeber als nicht gelungen bezeichnete.
Eintracht ruft eigenen TV-Kanal ins Leben
„Das war für uns alle ein großes Erlebnis. Klar waren die Jungs im Vorfeld nervös, aber von Spiel zu Spiel wurde das besser.
Außerdem wollte jeder mal spielen. Besonders beeindruckt hat mich unser Torwart Eyad Alsaour, der mit seinen motivierenden
Worten den Jungs einiges an Angst nahm. So meinte er beispielsweise, dass die anderen auch nur einfache Namen sind. Recht hat
er”, sagte Sondershausens Trainer Steffen Vollrodt.
„Wir nehmen solche Turniere sehr ernst und haben alles dabei, was mit dem Ball umgehen kann. Vor allem Hansa Rostock, Jena oder
Werder Bremen sind Mannschaften, gegen die man sonst kaum spielt. Von daher ein sehr guter Vergleich für uns”, so Christian
Ludwig aus dem Trainerteam Bayern Münchens.
Für Organisator Steffen Heller und seinem Team war es ein gelungener Tag, was alle Vereine einmal mehr bestätigten. Der
elften Auflage seht also nichts im Wege. So stellte die Eintracht auch einen professionellen Livestream mit Kommentatoren
und kurzweiligen Geschichten ins Internet. Es war die erste eigene TV-Produktion, die sehr gut angenommen wurde.
Auf der Videoplattform youtube kann man sich das Turnier noch ansehen. Vor allem die Vereine werden die Möglichkeit nutzen,
um eine ausführliche Analyse der sportlichen Leistungen durchzuführen. Auch die Jungs von der Eintracht.