27.01.2025
Presseschau der TA zum 11. Allianz Hallen-Cup
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Es war erneut ein kurzweiliges Bundesliga Turnier in der Dreifelderhalle "Am Rosengarten". Nach der nun mehr 11. Auflage gibt es einen neuen Rekord-Meister vom Allianz Hallen-Cup - der FC Bayern München sicherte sich den Titel unstrittig.

Dazu blickte heute wie gewohnt ausführlich Sportreporter Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeinen auf das Nachwuchsturnier zurück und titelte: "Leon mit dem Tor gegen die Bayern - Das elfte U-14-Bundesligaturnier in Sondershausen gewinnt zum dritten Mal München. Veranstalter Eintracht Sondershausen zieht ein positives Fazit."

Der FC Bayern München ist nicht nur Rekordmeister in der Fußball-Bundesliga, sondern seit diesem Wochenende auch Rekordsieger des U-14-Bundesligaturniers in Sondershausen. In einem packenden und von höchstem Niveau geprägten Endspiel siegten die Münchner gegen den VfL Wolfsburg 2:0. Titelverteidiger RB Leipzig musste gleich zu Beginn zwei Niederlagen einstecken, wurde am Ende zähneknirschend Vierter.

„Solch ein Turnier ist eine sehr gute Abwechslung. Wir spielen gegen Teams, gegen die wir sonst nicht spielen können. Deshalb ist das schon ein Gradmesser“, sagte Benjamin Kauffmann, Trainer der Bayern. Mit dem Erfolg 2025 sind die Münchener nun alleiniger Rekordhalter, haben bei fünf Teilnahmen und vier Finaleinzügen nun zum dritten Mal gewonnen. Dabei verlor der FC Bayern in der Vorrunde gar gegen Wolfsburg 2:3.

Nach einer Stunde im Turnierverlauf wurde es plötzlich still in der Dreifelderhalle. RB Leipzigs Torwart drosch den Ball mit voller Wucht weg, traf aus unmittelbarer Entfernung einen Spieler von Union Berlin im Gesicht. Da schluckten alle erst einmal, aber alles in Ordnung. Nach kurzer Unterbrechung ging es weiter. Eine Szene, die verdeutlichte, worum es ging bei dem hochkarätigen Turnier.

Die Gastgeber von Eintracht Sondershausen waren im Vorfeld aufgeregt, verständlich, wenn so viele Topklubs kommen. Mit der Vergabe der vorderen Plätze hatte Sondershausen nichts zu tun. Am Ende wurde die Eintracht Zwölfter, mit aber zwei geschossenen Toren sorgten sie für viel Applaus in der ausverkauften Halle. Vor allem bei Leon Klöppel. Dieser Tag wird für ihn wohl unvergessen. Er darf sich Torschütze gegen den FC Bayern München nennen. Zwar verloren die Gastgeber 1:8 im letzten Gruppenspiel, doch das war für die Sondershäuser eher eine Randnotiz. „Die Jungs haben die halbe Nacht nicht geschlafen. Dementsprechend waren sie auch auf dem Feld sehr aufgeregt. Das ist aber völlig in Ordnung und kein Problem. Wir haben das alles sehr genossen“, sagte Trainer Patrick Appenrodt.

Auch für die Schiedsrichter war das Turnier nichts Alltägliches. „Es ist schon wirklich erstaunlich, wie die Jungs die Zweikämpfe annehmen. Da will niemand ein Foul, sondern den Ball und nach vorn gehen. Es ist so schnell alles und damit sehr anstrengend. Da hat man keine Pause“, meinte Oliver Mindt, Referee des Finals.

Für Aufsehen sorgte Werder Bremens Torfrau Helene Hoffmann. Sie war das einzige Mädchen im Turnier und ihr wird eine große Karriere vorausgesagt. „Unsere Torfrau ist zu gut für die Frauenmannschaften, deshalb spielt sie hier mit. Sie ist fester Bestandteil des Teams. Sie kennt es nicht anders, seit drei Jahren spielt sie bei Jungs-Teams mit. Auch in der U17 könnte sie mithalten. Sie ist eine, die es mal weit bringen kann. Selbst für die Nationalmannschaften im Nachwuchs hat sie bereits auf sich aufmerksam gemacht. Außerdem ist sie erst 13, das darf man nicht vergessen. Als Mädchen darf man immer ein Jahrgang darüber sein“, schwärmte Pia Steeneck vom Trainerteam Bremens. Aber auch vom Turnier selbst: „Das ist echt gut. Bei uns im Norden gibt es kaum Turniere in der Art. Für uns ist es ein großer Aufwand, den wir aber gerne in Kauf nehmen. Wir fahren auch bis nach Stuttgart oder waren in Jena dabei.“

Erstmals dabei war der FC Schalke 04. In der Vorrunde zeigte der Kumpelverein, zu was er in der Lage ist. Drei Spiele, drei Siege. Als einziges Team ungeschlagen. Danach war im Viertelfinale Schluss. Am Ende wurde es Platz fünf. „Die Orga, die Teams, die Stimmung. Das ist schon gut hier. Sowas ist immer eine gelungene Abwechslung und macht viel Spaß. Auch in unserer Region gibt es nicht so viele Turniere. Im Süden geht viel mehr. Wir spielen drei Turniere, inklusive hier. Von daher hat Sondershausen schon einen gewissen Stellenwert“, sagte Schalkes Trainer Sebastian Ruhe. Die Jungs aus der Knappenschmiede sorgten im Turnier für beste Stimmung, hatten sie doch die meisten Anhänger dabei. „Ja, unsere Eltern und Fans sind reisefreudig“, so Ruhe weiter schmunzelnd kurz vor dem 3:2-Sieg gegen Titelverteidiger RB Leipzig.

Für viel Applaus sorgte auch Hannes aus Sondershausen. Der Junge hatte bei der Tombola den ersten Preis gewonnen. Als Schalke-Fan ein Trikot von Bayerns Thomas Müller. „Ich freue mich trotzdem sehr darüber“, sagte er und lachte nach achteinhalb Stunden besten Hallenfußball.
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