02.05.2023
Presseschau - TA vom 29.04.
Bild vergrössern
Am letzten Donnerstag gab es in der TA ein Interview mit unserem Vorstandsvorsitzenden Matthias Springer zu lesen. Hierbei ging es um die Planungen für die kommende Saison und allgemein zum Neubau des Göldners in Sondershausen:

Er ist seit 2009 im Vorstand, damals als Sportwart. Nun ist er seit gut drei Jahren Vorsitzender von Eintracht Sondershausen. Matthias Springer hat viele Höhen und Tiefen seines Fußballvereins durchgemacht. Der 50-jährige Diplom-Kaufmann bei den Stadtwerken Erfurt im Bereich Finanzmanagement durchlebt aktuell auch mal wieder eine schwierige Phase, nicht nur was einen möglichen Abstieg aus Thüringens höchster Spielklasse angeht. Wir sprachen mit ihm über die Eintracht.

Wie schätzen Sie die Lage für die Verbandsliga-Mannschaft ein?

Wir wissen, wo wir stehen. In der Verbandsliga zu spielen, ist Anspruch und Ansporn für unseren Verein. Diesen Startplatz zu verteidigen, verlangt uns alles ab. Mannschaft, Trainer, Fans und der gesamte Verein wollen den Verbleib in der Verbandsliga schaffen. Dafür werden wir zunächst alles tun.

Gibt es aus Ihrer Sicht Gründe für die geringe Punkteausbeute?

Natürlich gibt es Gründe für unsere derzeitige Platzierung. Die Kaderbreite, verbunden mit verschiedenen Verletzungen und Erkrankungen von Spielern nach der Winterpause hat nicht ausgereicht. Spieler, die berufs- oder ausbildungsbedingt nicht oder wenig trainieren, können am Wochenende nicht bei 100 Prozent physischer Leistungskraft stehen. Hier und da hat auch etwas das Spielglück gefehlt. Bis auf Gera-Westvororte wurde bei den Niederlagen jeweils mit einem Tor Unterschied verloren.

Was macht Ihnen Hoffnung auf den Klassenerhalt?

Auf jeden Fall die letzten Spiele im April. Der Dreier gegen Thüringen Weida kam zu einem wichtigen Zeitpunkt. Alle spüren im Team, es ist möglich zu siegen. Im Verein und der Anhängerschaft drücken alle fest die Daumen. Diese Unterstützung merken die Spieler und sind sehr dankbar dafür. Die Stimmung im Team ist gut. Das ist wichtig und sollte weiterhin unser Trumpf in der Schlussphase der Saison sein. Außerdem ist die Anzahl der Absteiger abhängig von der Oberliga. Da ist auch so gut wie alles möglich, ob und wie viele Thüringer Vereine herunterkommen. Demzufolge ist von zwei bis maximal fünf Absteigern auszugehen. Jeder Tabellenplatz nach oben zählt also für uns.

Was passiert, wenn es zum Abstieg in die Landesklasse kommt?

Wir sind nicht blauäugig und beschäftigen uns deshalb auch mit diesem Szenario. Eine Personalie haben wir bereits geregelt und verkündet. Das Trainerteam mit Cheftrainer Axel Duft wird unabhängig der Spielklasse weiter die erste Mannschaft trainieren. Alle weiteren Personalgespräche laufen derzeit mit allen Spielern einzeln. Ansonsten kann ich nur sagen: im Fußball muss man jede Situation annehmen. Aufstiege bedeuten neue Herausforderungen, Abstiege auch. Wenn Bayern München zum x-ten Mal hintereinander Deutscher Meister wird, bedeutet das Langeweile. Das passt eigentlich gar nicht zum Fußball. Fußball lebt von Reizen und Emotionen, von guten und schlechten Phasen und eben von Auf- und Abstiegen. Es ist Sport. Deshalb glauben wir, dass auch ein Abstieg Chancen beinhaltet. Aber darüber reden wir, falls wir es nicht verhindern konnten.

Vielleicht kann die Austragung der Heimspiele im Göldner-Stadion zum Saison-Halali noch etwas bewirken. Wie sieht es da aus?

Leider ist nach der ersten Ansaat im Juni vorigen Jahres keine geschlossene Rasenfläche gewachsen. Die Trockenheit hat dazu beigetragen. Außerdem haben wir eine Verunkrautung erlebt, die an der nicht geschlossenen Rasenfläche oder eventuell der Tragschicht begründet ist. Das war in keiner Weise zu erwarten und wir sind über den Status Quo sehr enttäuscht. Als Nutzer geht man bei einem Platzneubau von einem herrlichen und ebenen Grün aus, wo jeder Aktive vor Freude ins Strahlen kommt. Ich bin nun kein Experte. Der Handlungsbedarf für eine akzeptable Spielfläche ist für jeden ersichtlich. Fakt ist, es wird laut Stadtinformation kurzfristig eine Nachsaat erfolgen, die mindestens 6 Wochen braucht. Demzufolge ist die Saison 22/23 vorbei. Bleibt zu hoffen, dass die Nachsaat zum gewünschten Erfolg führt.

Gibt es schon einen Eröffnungstermin oder wann rollt der Ball auf dem Göldner-Rasenfeld?

Einen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Es müssen neben der Herstellung der Rasenspielfläche noch Restarbeiten an der Metallkonstruktion auf der Tribüne vorgenommen werden, die sich leider verzögern. Erst danach kann die Montage der Sitzschalen erfolgen, die wir bereits vor über einem Jahr angeschafft haben. Ohne relativ sichere Fertigstellungstermine für die beiden Komponenten Rasenspielfeld und bestuhlte Tribüne, können wir im Vorstand kein Eröffnungsspiel planen. Ich hoffe, wir können zu Beginn der neuen Spielserie 23/24 die Liga-Spiele wieder im Stadion austragen. Ein besonderes Eröffnungsspiel benötigt einen wesentlich längeren organisatorischen Vorlauf, da es in erster Linie auf den Terminkalender des Gegners ankommt. Das kann ich mir leider frühestens im neuen Kalenderjahr als Fußballfest vorstellen.
Bild vergrössern