25.09.2021
Clemens Petri im Interview mit FUSSBALL.DE
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43 Tore erzielte Clemens Petri in der vorangegangenen Saison im Jugendbereich des BSV Eintracht Sondershausen. Mittlerweile trainiert der 17-Jährige vor allem in der ersten Mannschaft mit und durfte bereits einige Spiele im Herrenbereich absolvieren. Welche Unterschiede es "oben" gibt, warum er auch als Schlagersänger durchstarten könnte und was er sich für die Zukunft vornimmt, erklärt im Interview auf FUSSBALL.DE.

FUSSBALL.DE: Clemens Petri, Sie haben letzte Saison in der B- und A-Jugend beim BSV Eintracht Sondershausen in Liga und Pokal insgesamt 43 Tore erzielt. Wo liegen Ihre Stärken und wie erzielen Sie am liebsten Ihre Tore?

Clemens Petri: Ich bin ein sehr schneller Spieler und habe einen guten Abschluss. Die größte Stärke und ein Grund für die vielen Tore war aber auf jeden Fall meine Mannschaft. Wir haben einfach Bock auf Tore und Titel. Außerdem sind wir spielerisch sehr stark, das funktioniert einfach. Die Jungs haben mich dementsprechend in jedem Spiel mit Anspielen gefüttert. Am liebsten bekomme ich die Bälle in die Spitze gespielt und gehe dann ins Eins-gegen-Eins mit dem Torwart. Aber Tore vom Sechzehner machen auch viel Spaß. (lacht)

FUSSBALL.DE: War der Sturm schon immer Ihre Wunschposition und wie sind Sie dazu gekommen?

Petri: Das ist eine lustige Geschichte. Ich habe 2010 noch in der Defensive gespielt und als Rechtsverteidiger angefangen. Nach zwei Jahren durfte ich dann im defensiven Mittelfeld als "Sechser" ran, wo ich ab und zu mal ein Tor geschossen habe. Ich wurde dann einfach mal im Sturm eingesetzt und nun ist es die Position, die mir am besten liegt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich immer in den Sturm gehen, denn ich liebe es, Tore zu erzielen.

FUSSBALL.DE: Gibt es Profifußballer, zu denen Sie aufblicken?

Petri: Ich muss fast "natürlich" Cristiano Ronaldo und Lionel Messi sagen. Bei beiden kann man sich als junger Spieler so viel abgucken. Ronaldos Mentalität ist beeindruckend. Bei Messi ist es das Dribbling und der Abschluss. Sie sind nicht umsonst die besten Spieler der Welt. Ich versuche mir auch vieles von den beiden und generell von Profisportlern abzugucken und im Spiel umzusetzen – nur an der Umsetzung hakt es manchmal noch. Aber ich gebe mein Bestes.

FUSSBALL.DE: Sie spielen mit 17 Jahren bereits in der Herren-Mannschaft. Erzählen Sie uns, wo die Unterschiede zum Jugendfußball liegen und wie es dazu kam, dass Sie in dem Alter schon "oben" spielen.

Petri: Nach der langen Corona-Pause riefen mich die Trainer der 1. Mannschaft an. Sie haben mich gefragt, ob ich mindestens einmal zum Training bei den Herren kommen kann. Ich habe natürlich zugesagt und seitdem trainiere ich regelmäßig sogar zwei bis dreimal in der Woche bei der 1. Mannschaft mit. Die Unterschiede zum Jugendfussball sind schon sehr groß. Fußball im Herrenbereich ist um einiges schneller und intensiver als im Jugendbereich. Auch als relativ schlanker Spieler muss ich mich erstmal an die Umstellung gewöhnen. Des Weiteren finde ich, dass im Männerbereich viel mehr Emotionen vorhanden sind und dass Standards, wie Ecken oder Freistöße, eine viel größere Rolle und Dynamik im Spiel haben. Im Jugendbereich haben wir öfter mal 10:0 oder sogar 22:2 gewonnen, so etwas gibt es im Herrenbereich eigentlich gar nicht mehr.

FUSSBALL.DE: Wie wurden Sie denn bei den Herren begrüßt? Gibt es ein "Ritual", durch das jeder Neue durchmuss?

Petri: Beim ersten Training waren alle sehr nett und die, die ich noch nicht kannte, haben sich auch gleich vorgestellt. Nach dem ersten Spiel musste ich natürlich eine Kiste Bier in die Kabine bringen - das gehört einfach dazu! Auch beim ersten Mannschaftsabend "durfte" ich vor der gesamten Truppe singen. Ich habe mich für "Herzbeben" von Helene Fischer entschieden. Spätestens im Refrain kam das auch richtig gut an. Ich kann also nur sagen, dass ich sehr herzlich aufgenommen wurde. (lacht)

FUSSBALL.DE: Abgesehen vom Singen: In welchen Bereichen können Sie sich noch verbessern?

Petri: Auf jeden Fall beim Passspiel, da streue ich noch zu viele Fehlpässe ein. Außerdem will ich trotz der guten Quote in der letzten Saison meine Chancenverwertung verbessern. In manchen Spielen vergebe ich noch zu viele Torchancen. Für den Herrenbereich muss ich zudem körperlich noch stabiler werden. Aktuell werde ich zu oft einfach weggedrückt. Aber das wird mit der Zeit schon kommen.

FUSSBALL.DE: Wie viele Tore haben Sie sich vorgenommen in dieser Saison?

Petri: Ein Ziel habe ich mir nicht gesetzt. Ich habe mir vorgenommen im Männerbereich richtig anzukommen und wenn ich dazu noch ein paar Tore erziele, ist das ein guter Anfang.

FUSSBALL.DE: Was ist Ihr Traum für die Zukunft: Wie hoch soll es gehen?

Petri: Ich bin in Sondershausen sehr zufrieden und würde am liebsten hier bleiben. Mein Ziel und mein Traum ist es, in Zukunft eine feste Größe in der ersten Mannschaft zu sein. Das heißt für mich einen Stammplatz zu haben und viele Tore zu erzielen. Bestenfalls springt der eine oder andere Titel und Aufstieg dabei heraus.
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