07.08.2021
Treffen der Eintracht Torjäger
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Auf dem Göldner kamen neulich Torjäger zusammen, die unsere Eintracht prägten und bis heute Rekorde halten. Wir blicken auf acht Kanonen von fünf Schützen.

Im Zuge des 30. Vereinsjubiläums, welches bekanntlich am 30. April begangen wurde, kam es auf dem Göldner zu einer besonderen Begegnung. Vier der fünf Torschützenkönige der Landesliga, welche für die Eintracht die Torjägerkanone holten, kamen zusammen, um an diese denkwürdige alte Zeit zu erinnern. Eine Zeit und sämtliche Rekorde, die bisher unerreicht sind und womöglich in naher Zukunft auch kaum erreicht werden. In 24 Spielzeiten erreichten die Jungs dies und schrieben damit Geschichte für den Verein und den Fußball Thüringens. Es hätte sogar noch eine neunte Kanone dazukommen können. Aber 2013 gab es am letzten Spieltag kuriose Szenen. Aber dazu später mehr.

Axel Böse: Der erste Sondershäuser, dem der Titelgewinn gelang, ist Axel Böse (56). In der Saison 1994/95 teilte er sich mit dem Leinefelder Karsten Winkel diese Auszeichnung. Axel Böse kam 1987 von Vorwärts Delitzsch zu Eintrachts Vorgängerverein Glückauf, wo er bereits in mehr als 100 Spielen über 40 Tore erzielte, für die Eintracht kamen noch mal 128 Spiele und 58 Tore dazu. Der Vollblutstürmer, der für seinen enormen Ehrgeiz bekannt war, wechselte 1996 zur SG Berka.

Steckbrief:Lebt in Görsbach (Landkreis Nordhausen), tätig im Außendienst als Entsorgungsexperte, zwei Töchter (40, 31), ein Sohn (23), der beim SV Bielen spielt. Die Fußballschuhe hat Böse schon lange an den Nagel gehangen. Hobbys: Spaziergänge mit Hund Baron und Motorrad fahren.

Matthias Nelde: In einer der besten Phasen des Vereins Ende der 90er Jahre war es ein Mittelfeldspieler, der groß auftrumpfte. Matthias Nelde (47) gelangen in der Saison 1998/99 20 Saisontore. Die Kanone war ihm damit sicher. „Husky“ Nelde kam 1997 aus Roßleben zur Eintracht nach Sondershausen, in drei Spielzeiten brachte er es auf 78 Spiele und 32 Tore, ehe es ihn 2000 in die Oberliga zum Halleschen FC verschlug, wo man sich bald wiedersehen sollte.

Steckbrief: Lebt in Schönewerda (Kyffhäuserkreis), Selbstständiger Trüffelanbauer, ein Sohn (16, A-Junioren, VfB Artern), aktiver Spieler bei den alten Herren von SV Blau-Weiß Bottendorf.

Christian Krug: Der nächste im Bunde ist Christian Krug (43). Den Bielener verschlug es über Carl Zeiss Jena und Wacker Nordhausen im Jahr 1998 nach Sondershausen, wo er eine Ära mitprägen konnte. Als Mannschaftskapitän führte er sein Team in der Saison 1999/2000 überlegen zum ersten Landesmeistertitel und heimste sich dabei mit 22 Toren noch die Torjägerkanone ein. Bis 2006 gelangen „Ete“ in 253 Spielen 59 Tore, darunter natürlich auch das Siegtor im ersten Oberligaspiel gegen Dynamo Dresden, was ihn bei den Eintracht-Fans zur Legende machte.

Steckbrief: Lebt in Bielen, Bauingenieur, drei Kinder: Ole (sechs Jahre) spielt beim SV Bielen; Nils (elf Jahre), spielt bei Eintracht Sondershausen. Krug ist aktiver Spieler bei SV Bielen II und den alten Herren vom VfB Werther.

Sebastian Caspar: Zum chronologisch nächsten Torjäger braucht man nicht mehr viel sagen. Sebastian Caspar (41) ist längst thüringenweit bekannt. Der Goalgetter wechselte 2001 vom FC Carl Zeiss Jena zum Oberligateam auf den Göldner und erwies sich schnell als Lebensversicherung. In 447 Spielen für die Eintracht erzielte er unglaubliche 313 Tore und gleich vier Torjägerkanonen konnte er in der Thüringenliga gewinnen. 2007, 2008, 2010 und 2012 gab es in Thüringens höchster Liga niemanden, der mehr Tore erzielen konnte. Bis heute ist er in 30 Jahren Verbandsliga der Spieler mit den meisten Toren. 2013 hätte es sogar die fünfte Kanone sein können. Am letzten Spieltag hatte er 30 Tore erzielt. Aber Benjamin Bahner vom SV Schott Jena erzielte sieben Tore am letzten Spieltag und zog noch an Caspar vorbei.

Steckbrief: Lebt in Sondershausen, Beruf Fußbodenleger, drei Kinder; der 15-jährige Lukas spielt bei den B-Junioren von Eintracht Sondershausen, in der kommenden Saison will Caspar die junge Eintracht-Mannschaft von Axel Duft, falls Not am Mann ist, verstärken.

Kevin Schenke: Der fünfte Torschützenkönig ist Kevin Schenke (32). Er kam 2008 vom FC Rot-Weiß Erfurt auf den Göldner und zeigte besonders in der Landesmeister-Saison 2009/10, welches Potenzial in ihm steckt. Mit 21 Toren schaffte er es bis an die Spitze der Torjägerwertung, wo er sich den Titel mit seinem Mannschaftskameraden Sebastian Caspar teilte, was bisher in dieser Liga nie wieder erreicht wurde. Nach 65 Spielen und 31 Toren wechselte Kevin Schenke 2010 zurück zu seinem Heimatverein nach Erfurt.

Steckbrief: Lebt in Erfurt und spielt noch aktiv Fußball bei Motor Gispersleben in der Landesklasse, ist gelernter Fitnesscoach und selbstständig als Gesundheitscoach.
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