04.03.2021
30 Momente aus 30 Jahren - Teil 12: Oberliga 2001/02 - das Abenteuer Liga 4 geht weiter
In 57 Tagen feiert der BSV Eintracht am 30. April seinen 30. Geburtstag. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, euch die 30 prägendsten Momente der Vereinsgeschichte in Form von Berichten, Statistiken, Interviews, Bildern und Videos zu präsentieren. Heute mit Teil 12 zur zweiten Saison gegen die ostdeutschen Traditionsvereine in Liga 4.
Voraussetzungen:
Nach der tollen Saison 2000/01 mit dem Happy End als Klassenerhalt war man schon gespannt auf die nächste Saison. Zunächst gab es aber einige Veränderungen. Der Meistertrainer Burkhardt Venth war im Sommer zurückgetreten und wurde durch Ulrich Kufs ersetzt. Mit Henryk Lihsa (zu Walkenried), Daniel Peschke (zu Lok Stendel) und Henning Stary (zum 1.FC Magdeburg in Liga 3) verließen drei Spieler den Verein und konnten aber durch Stefan Hartung (Holzthaleben), Frank Tanne (RW Erfurt) und Daniel Trautmann (VfL Halle) ersetzt werden. Tanne und Trautmann schafften es sofort in die Stammformation und erwiesen sich als absolute Verstärkungen. Mit Marcel Švejdik, der über internationale Klasse verfügte (siehe Folge 11 vom Montag), konnte der BSV sogar einen Transfercoup landen.
Die Liga hatte zwar den 1. FC Magdeburg als Aufsteiger verloren, dafür kamen aber mit Carl Zeiss Jena und dem FC Sachsen Leipzig mehr als prominenter Ersatz dazu. Als Top Favorit galt diesmal Dynamo Dresden für den Aufstieg. Das Feld komplettierten die Clubs vom VFC Plauen, Hallescher FC, FSV Zwickau, VfB Leipzig, Stahl Riesa und FSV Hoyerswerda – somit zweidrittel der Teams einer ehemaligen DDR Oberliga Saison.
Die zweite Saison:
Nun leider war für unseren BSV Eintracht die Hinrunde eine Katastrophe! Zwar holte man aus den ersten fünf Spielen mit drei Remis und einem Sieg immerhin, 6 Punkte, konnte dann aber 8 Spiele nicht mehr gewinnen und lag mit nur 8 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Zum Glück gab es in dieser Saison genügend Teams, die um den Abstieg mitspielten und die Teilung zwischen den Halbproficlubs und echten Amateuren wurde immer deutlicher. Bis zur Winterpause hatte man in 17 Spielen gerade einmal 11 Punkte eingefahren (Torverhältnis 15:32). Der Verein musste handeln und holte im Dezember 2001 den Meistertrainer Burkhardt Venth zurück auf die Trainerbank. Die Probleme lagen klar auf der Hand, vorne wurden viel zu wenig Tore geschossen und die Abwehr hielt in entscheidenden Situationen nicht genügend dicht!
In dieser Situation spielte der Eintracht vielleicht auch das Glück etwas in die Hände? In der Winterpause meldete sich der Stammtorhüter Jens Weißgärber ab, weil er sich beruflich verändern konnte. Bei Rot-Weiß Erfurt hatte sich bereits im Herbst 2001 Steffen Kraus vom Spielbetrieb abgemeldet und durch diese glücklichen Umstände konnte Kraus für die Eintracht verpflichtet werden. Kraus war zwar schon fast 33 Jahre alt, brachte aber die Erfahrungen von mehr als 10 Jahren 3. Liga aus Erfurt mit und war sportlich und menschlich eine absolute Bereicherung für das Team.
Nun, die Rückrunde wurde für Eintracht Verhältnisse fast zu einem Triumphzug! Aus den 17 Spielen konnten 22 Punkte bei einem Torverhältnis von 17:30 geholt werden. Es gab 6 Siege! Von den Großen konnten in dieser Saison der FSV Zwickau mit 2:0 am 4. Spieltag und der Hallesche FC mit 1:0 am 31. Spieltag bezwungen werden.
Nach dem letzten Spieltag stand man punktgleich mit Neugersdorf, aber mit den um EIN Tor schlechteren Torverhältnis auf Rang 14 der Tabelle. Das bedeutete erneute Relegation mit dem 14. der Oberliga Nord, dem FC Schwerin. Dieses Mal konnte der BSV Eintracht die Relegation für sich entscheiden und hätte bereits so die Klasse gehalten, aber es kam noch besser. Nach den Relegationsspielen, aber noch vor dem Saisonende meldete der FC Stahl Riesa Insolvenz an und stieg ab. In der dann bereinigten Tabelle rückte der BSV Eintracht sogar noch auf Platz 13 vor! Diese Relegation wär somit erneut für die „Galerie“.
Saisonstatistik:
In allen 34 Punktspielen kamen Axel Duft (mit 5 Toren auch bester Torschützte) und Maik Franz zum Einsatz, danach folgten mit 33 Einsätzen, Frank Tanne und Daniel Trautmann.
Im Landespokal war für den BSV Eintracht dieses Mal im Viertelfinale Schluss. Dort unterlag man erneut dem FC Rot-Weiß Erfurt, dieses Mal mit 0:4. Das Spiel fand wieder im Steigerwald statt – Kommentar überflüssig.
Die Zuschauerbilanz des BSV war immer noch hervorragend und zu kamen im Schnitt 954 Zuschauer auf den Göldner, was Platz 8 in der Zuschauerbilanz bedeutete. Rekord waren die 2.100 Besucher am 30. September 2001 zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden.