24.02.2021
Presseschau - Kapitän Sebastian Treuse im TA-Interview zur Saisonfortführung
Sportreporter Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeinen führte mit unserem Kapitän Sebastian Treuse ein umfangreiches Gespräch über die aktuelle Situation des erneut unterbrochenen Spielbetriebs und die Möglichkeiten der wiederaufnahme des Spielbetriebs.
Im Lokalsportteil titelte er heute im Interview der Woche dazu: „Wie sollen wir das noch schaffen?“
Er ist Kapitän des Fußball-Thüringenligisten BSV Eintracht Sondershausen. Und nicht nur im Sport geht mit gutem Beispiel voran. Sebastian Treuse war jüngst neben seinem Beruf beim Landratsamt Kyffhäuserkreis in der Kreiskämmerei, dafür zuständig Coronatests und deren Protokollierung in Alten- und Pflegeheimen durchzuführen. Der 33-Jährige bekommt daher viel mit, was man sich durchaus ersparen könnte. Dennoch will auch er so schnell wie möglich wieder in den geregelten Sport und hat große Sehnsucht.
Zu allererst: Wie geht es Ihnen? Ist der Coronatest negativ?
Mir geht es soweit gut, ich kann mich nicht beklagen. Und ich habe kein Corona, zum Glück.
Sie arbeiten neben ihrer eigentlichen Tätigkeit bei den Finanzen auch in der Abteilung „Abstriche“. Wie kam es dazu?
Es wurden Leute gesucht bei uns. Und ich habe mich gemeldet, um zu helfen. Ich habe keine medizinische Ausbildung, deshalb darf ich die eigentlichen Tests nicht durchführen. Ich war für die Protokolle zuständig und für einen reibungslosen Ablauf. Bei den Tests war ich immer in voller Montur, damit wir uns nicht anstecken.
Sie sind Kapitän von Eintracht Sondershausen. Seit wann?
Ich war unter Peet Schönberg zweiter Kapitän. Dann als Torhüter Lars Greschke aufgehört hat zu spielen, bin ich Kapitän geworden. Das war Sommer 2018. Seitdem bin ich Kapitän.
Sind Sie als Kapitän noch enger in Verbindung mit Trainer Axel Duft?
Naja, das kann man nicht explizit sagen. Ich bin auch im Mannschaftsrat und wir sind in ständigem Kontakt. Vor allem wir älteren Spieler. Das klappt sehr gut.
Gibt es einen aktuellen Trainingsplan für die Spieler?
Ja, den gibt es. Den gab es auch schon vergangenes Jahr. Der Unterschied ist, dass wir uns jetzt genauer kontrollieren und die Aufgaben genauer durchführen. Letztes Jahr hat es noch jeder für sich selbst gemacht.
Welche Ãœbungen stehen an?
Vor allem Kraft- und Stabilisationseinheiten. Und diverse Laufeinheiten. Mehr ist leider nicht drin. Da geht es wohl allen Vereinen in Thüringen so.
Was glauben Sie, wann könnte es wieder mit Sport losgehen?
Das hängt von der Politik ab. Ich hoffe einfach, dass es so schnell wie möglich wieder losgeht. Ein Datum kann ich da natürlich nicht sagen. Wir haben da keinen Einfluss drauf. Selbst wenn wir wenigstens mal wieder trainieren könnten, das wäre schön. Ich schaue immer wieder in den Spielplänen nach, gegen wen wir nun dieses Wochenende gespielt hätten. Und dann schwelgt man in Erinnerungen.
Denken Sie, ob die Saison noch gewertet werden kann?
Das wünsche ich mir sehr. Wenn überhaupt, wird es nur noch die Hinrunde geben. Das alleine wird schon sehr knapp. Wenn ich so die ganzen ausgefallenen Spiele sehe, dann frage ich mich, wie wir das noch alles schaffen sollen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Es ist einfach ein Zeitfaktor. Und den dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.
Gibt es aufgrund des Lockdowns Abmeldungen innerhalb des Teams?
Nein, die gibt es nicht. Alle sind dabei und bleiben auch. Auch die jungen Kerle, die von der A-Jugend hochgekommen sind. Für die ist es meiner Meinung nach am härtesten. Sie kommen aus der Jugend und müssen sich nun im Männerbereich beweisen, was sich aktuell nicht realisieren lässt. Das stelle ich mir in deren Situation sehr schwer vor.
Ihre Mannschaft steht nach dem Abbruch auf Platz neun. Zufrieden mit der Platzierung?
Ja, im Großen und Ganzen auf jeden Fall. Sehr wichtig war der 3:0-Sieg gegen Geratal kurz vor dem Lockdown. Das hat uns sehr geholfen. Durch unseren Umbruch im Team ist der neunte Platz völlig in Ordnung. Und dieser würde auf jeden Fall reichen, um die Klasse zu halten. Das war und ist unser primäres Ziel.