20.02.2021
30 Momente aus 30 Jahren - Teil 8: Bronze-Rang in der Thüringenliga 1998/99
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In 69 Tagen feiert der BSV Eintracht am 30. April seinen 30. Geburtstag. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, euch die 30 prägendsten Momente der Vereinsgeschichte in Form von Berichten, Statistiken, Interviews, Bildern und Videos zu präsentieren. Heute mit Teil 8, als sich die Eintracht 1999 auf den Bronze-Platz der Thüringenliga katapultiert und Matthias Nelde die zweite Torjägerkanone auf den Göldner holte.

Mit der höchsten Trefferquote, dem besten Torverhältnis und einer famosen Serie (19 Spiele ohne Niederlage, neun Siege in Folge) katapultierte sich die Sondershäuser Eintracht aus der grauen Mittelfeldzone der Landesliga noch auf den dritten Tabellenplatz und brachte ich der Schlussphase selbst noch das Spitzenduo aus Gera und Pößneck unter Zugzwang. Die Ursachen für diese echte Leistungsexplosion sind recht vielschichtig. Einerseits bewies die Vereinsführung, allem voran Sportwart Roland Demmer und Team-Manager Michael Weise, bei der Profilierung der Mannschaft ein geschicktes Händchen, indem sie Trainer Dieter Steikert mit Burghardt Venth einen gleichberechtigten, gewieften Taktiker mit dem nötigen pädagogischen und psychologischen Geschick an die Seite stellten. Durch die einsetzende Erfolgswelle war die eigentliche Zielstellung- einstelliger Tabellenplatz - zudem schnell in Sack und Tüten, so dass die Mannschaft auf ihrer Punktehatz durch die höchste Thüringer Spielklasse schnell vom allerletzten Druck selbst befreit hatte. Da die Altersstruktur mit einem Durchschnitt von 24 Jahren (Bertram und Lumbela drückten diesen noch um gut ein Jahr nach oben) stimmte, durften sich die Sondershäuser Fußballanhänger auf eine anhaltende erfolgreiche Zukunft freuen. Der Erfolg hatte viele Väter. Mit Ausnahme von Routinier Thomas Bertram, den beiden Roßlebenern Matthias Nelde und Jens Aschenschwandtner sowie dem Nordhäuser Neuzugang Christian Krug erlernten alle anderen Aktiven das Fußball- Einmaleins auf dem Göldner. Die langjähriger, erfolgreiche Nachwuchsarbeit trug somit die ersten Früchte.

Das Torverhältnis von 72:23 spricht sowohl für die Offensiv- als auch die Defensiv-Qualitäten der Elf. Besonders Matthias Nelde profitierte dabei von geschickten „Lückenöffnern“ seiner Nebenleute. Er wurde, gemeinsam mit Enrico Heim (Altenburg), mit 20 Treffern Torschützenkönig der Liga und holte somit die zweite Torjägerkanone nach Sondershausen, während Christian Krug und Sven Baumann jeweils neunmal und Axel Duft siebenmal ins Schwarze trafen. Das Eintracht Trainer-Tandem konnte sich oftmals gegen einen schwächeren Gegner den Luxus erlauben, verschiedene Besetzungsvarianten zu probieren. Dadurch reifte die Truppe und wurde für den Gegner immer unberechenbarer.

Ein kurzes Gespräch mit dem Torschützenkönig 1998/99 Matthias Nelde wollen wir euch nicht vorenthalten:

Matthias, wie verlief in deinen Augen die Saison und was machte Euch als Team so stark?
Unsere Stärke hatte sich schon im letzten Drittel der Vorsaison angekündigt. Jeder wusste um die Stärke des anderen und Trainer Dieter Steikert wusste, wie er uns richtig anpacken musste. Das setzte sich in der neuen Saison glücklicherweise fort. Vieles fiel uns auch leicht, weil wir alle durch die Bank jung und in meinen Augen jeder auf seine Weise talentiert war. Das haben wir dann als Mannschaft auf den Platz gebracht, von Beginn bis Ende 16 Freunde. Sicher hatten wir auch Spielglück, aber in dieser Spielzeit und in der folgenden hat sich in fast allen Spielen die individuelle Klasse Einzelner durchgesetzt. Was noch ein großes Plus bei uns war, dass viele sich auch privat super verstanden hatten. Vor allem die geheimen nächtlichen Ausflüge. Aber egal, wie spät es wurde, bei Anpfiff gab es volle Attacke.

Am Ende der Saison stand für dich der Titel des Torschützenkönigs der Landesliga. Sicher ein Highlight deiner Karriere? Was bedeutet Dir der Titel?
Dass ich Torschützenkönig geworden bin, bedeutete mir zu diesem Zeitpunkt immens viel, da für mich der Sprung nach Sondershausen von den Spielklassen her riesig war. Ich hatte sicherlich etwas Glück, aber auch viel Talent und Spielgelegenheit. Des Weiteren bekam ich auch von der Mannschaft die nötige Unterstützung. Außerdem machte mich der Titel stolz, weil ich „nur“ ein Mittelfeldspieler war und kein Stürmer, die sonst immer die Dinger holten.
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