11.02.2021
30 Momente aus 30 Jahren - Teil 5: Torschützenkönig Axel Böse
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In 78 Tagen feiert der BSV Eintracht am 30. April seinen 30. Geburtstag. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, euch die 30 prägendsten Momente der Vereinsgeschichte in Form von Berichten, Statistiken, Interviews, Bildern und Videos zu präsentieren. Heute mit Teil 5 zum ersten Torschützenkönig beim BSV Eintracht in der Thüringenliga – Axel Böse.

Ein Torgarant der ersten Jahre nach der Gründung hatte die Eintracht mit Axel Böse. Nachdem er regelmäßig seine Tore ablieferte, gelang ihm verdientermaßen 1994/95 der Gewinn der Torjägerkanone. Grund genug uns mit ihm zu einem Interview zu treffen.

Wo hast Du mit dem Fußball angefangen und wie bist Du nach Sondershausen gekommen?
Angefangen habe ich im Kindesalter bei der BSG Stahl Walzwerk Hettstedt. Dort habe ich alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen und mit 17 Jahren spielte ich in der Männermannschaft. 1985 wurden wir Bezirksmeister Halle und stiegen in die DDR-Liga auf. Zur NVA-Zeit (Armee) schloss ich mich der ASG Vorwärts Delitzsch an. Durch ein Freundschaftsspiel in Sondershausen kam damals der Kontakt zu Glückauf zu Stande und ich wechselte schließlich.

Zur Wendezeit haben sehr viele Spieler den Verein Richtung Westen verlassen. Wie empfandest Du diese Zeit?
Es war eine schwierige Zeit, da viele Spieler die Mannschaft quasi über Nacht verlassen haben. Aber das waren eher die Legionäre, die nur für Geld Fußball gespielt haben. Ich dagegen habe mich in Sondershausen sehr wohl gefühlt und bin von den Sondershäusern sehr gut aufgenommen worden. Während der ersten beiden Spiele haben sie mich nicht so gemocht, aber dann hat mich das Publikum akzeptiert und ich habe mich pudelwohl gefühlt. Dem Verein habe ich auch sehr viel zu verdanken und ich bin zur Wendezeit trotz diverser Angebote nicht aus Sondershausen weggegangen.

1990 kam es erst spielerisch, später auch offiziell mit der Vereinsgründung der Zusammenschluss der beiden Vereine BSG Glückauf und Elektro. Wie funktionierte die Zusammenarbeit und gab es Probleme?
Die Saison, bzw. das Zusammenspiel und die Bildung der Mannschaft mit den Spielern von Elektro habe ich mir am Anfang eigentlich schwieriger vorgestellt, aber es hat sich für mich zumindest positiv herausgestellt, dass das ganz klasse Jungs waren und es hat unheimlich Spaß gemacht mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten. Der Erfolg zwecks Klassenerhalt usw. mit so einer zusammengewürfelten Truppe gibt mir eigentlich Recht, dass wir doch trotz der vielen Abgänge eine super Mannschaft waren.

Am 25. Mai 1991 hast du bei Motor Gotha das erste Tor in der Vereinsgeschichte erzielt - natürlich ein Meilenstein im Verein. Was bedeutet das für dich?
Ehrlich gesagt kann ich mich an dieses Spiel überhaupt nicht mehr erinnern, weil Sondershausen für mich immer Sondershausen war. Ob jetzt Glückauf oder Eintracht, für mich war das ein nahtloser Übergang und ich kann mich an dieses erste Spiel als Eintracht in Gotha so gut wie nicht mehr nachvollziehen. Was noch erschwerend dazu kommt ist, dass ich mein erstes Spiel für Glückauf auch in Gotha gespielt und auch dort mein erstes Tor im Glückauf-Trikot geschossen habe. Deswegen hat mich das bei der letzten Veranstaltung (Anmerkung der Redaktion: Ehrung zur 25-Jahres Feier zum ersten Tor in der Vereinsgeschichte) auch ein bisschen durcheinander gebracht.

Am Ende der Saison 1994/95 standest du zusammen mit dem Leinefelder Karsten Winkel an der Spitze der Torschützenliste. Nachdem du jahrelang Tore am Fließband geschossen hast sicher ein Höhepunkt Deiner Karriere?
Das stimmt, dass war eine tolle Saison, die wir dort gespielt haben, aber das war nicht allein mein Verdienst. Wir hatten eine super Truppe und Tore allein schießen kann man nicht, dafür braucht man die Zuarbeit seiner Mitspieler. Deshalb bedanke ich mich auch nochmal recht herzlich bei allen mitverantwortlichen Mitspielern, die damals mit auf dem Platz waren. Wie gesagt war es eine großartige Saison und wenn ich das letzte Spiel nicht verletzt gewesen wäre, hätte ich noch ein Tor mehr als Karsten Winkel gemacht.

Wie ging Deine Fußball Karriere nach dem Engagement in Sondershausen weiter? Hast du den Verein weiterhin im Blick behalten?
Ja, ich habe dem Verein nie den Rücken gekehrt. Ich bin ja bis heute noch Vereinsmitglied und mein Karriereende bei Eintracht Sondershausen war von mir nicht gewollt. Das war mehr oder weniger eine Entscheidung des damaligen Trainers, die ich bis heute nicht nachvollziehen kann, aber ich habe den Verein ja nie verlassen. Nach 1-2 Jahren Pause war ich viele Jahre Nachwuchstrainer und habe im Verein noch bei den alten Herren gespielt. Bei mir herrscht nach wie vor großes Interesse und auch durch meinen Nachbarn Udo Fleischer bin ich fast immer auf dem neuesten Stand was bei Eintracht Sondershausen los ist.
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