04.02.2021
Presseschau über Rekorde des BSV Eintracht
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In der heutigen Donnerstag-Ausgabe führte Sportreporter Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeinen ein Gespräch mit Andreas Kästner - einen der vielen fußballbegeisterten Sondershäusern die es sich zur Aufgabe gemacht haben, neben einer Vielzahl an statistischen Werten, die Erfolge und Misserfolge des Vereins niederzuschreiben.
Er titelte dazu: " Spitzenplatz in der ewigen Tabelle - Der BSV Eintracht Sondershausen ist im Thüringer Fußball-Oberhaus nicht wegzudenken".

Dass Eintracht Sondershausen ein Traditionsverein mit weitreichender Geschichte und überregionalen Erfolgen ist, ist jedem Fußball-Fan bekannt. Gespielt wurde, vor allem in der DDR, im ganzen Land. Die Tradition, die der Verein pflegt, wird aufrechterhalten und für die Nachwelt festgehalten.

Dies haben sich einige Fußballbegeisterte zur Aufgabe gemacht und neben einer Vielzahl an statistischen Werten die Erfolge und Misserfolge des Vereins zusammengesucht. Vor allem Andreas Kästner ist einer dieser Zeitgenossen. Er lebte von 1984 bis 2002 in Sondershausen und war Fan zunächst von Glückauf und später von Eintracht.

„Drei, vier Jahre lang bin ich dann immer noch zu den Heimspielen nach Sondershausen gefahren, zuvor war ich immer dort“, weiß Kästner heute noch. Das Interesse für den Sondershäuser Fußball ist bis heute ungebrochen. Sein Radius hast sich weit ausgebreitet. Ganz Thüringen hat es ihm mittlerweile angetan. Von überall her bekommt er „Futter“ für die ihn zugänglichen Datenbanken, die er dann akribisch und mit bester Sorgfalt bestückt. Meist mehrere Stunden am Tag.

„Dass aktuell kein Fußball gespielt wird, stört mich nicht. Es ist nun mal so. Ich habe auch so jede Menge zu tun. Mit den Corona-Spielzeiten bin ich auf Stand. Nun geht es weiter in die Vergangenheit, was weitaus aufwendiger ist“, schmunzelt der 62-Jährige.

Die Sondershäuser waren und sind immer eine feste Größe in Thüringen, was sie beim Blick auf die ewige Tabelle der Thüringenliga eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Eintracht führt sie seit 2015 ununterbrochen an. In ihrer 23. Saison absolvierten sie bis zur Coronapause 673 Spiele, gewannen 319, spielten 151 Unentschieden und 203 Mal wurde verloren. Das Torverhältnis beträgt 1218:903.

In Sondershausen kam der Ball mit der Gründung des SC Schwarzburg im Jahre 1911 ins Rollen. In seinen Anfangsjahren tauchte der Verein auch in den Tabellen der Gauliga Kyffhäuser auf. Erst 1980 gelang es der BSG Glückauf, einem der späteren Nachfolger des SC Schwarzburg, als Repräsentant des Fußballsports der Musikstadt einen nachhaltigeren Eindruck zu verleihen. Mit dem Gewinn der Erfurter Bezirksmeisterschaft ebnete sie sich den Weg für die folgenden sieben Jahre in der DDR-Liga. Trumpf im Aufstiegsjahr war die Offensive, die in Bernd Rommel als Torschützenkönig, Dieter Steikert und Roland Garthof drei der vier besten Ligaschützen in ihren Reihen hatte, und durch den vierten in diesem Bunde, Lutz Hartung, als Zugang ergänzt wurde.

Kurz vor den 1990er-Jahren war auf dem heimischen Göldner eine Sitzplatz-Tribüne für 1700 Zuschauer entstanden. Als Qualifikant zur Auftaktsaison der Thüringenliga 1990/91, geführt von den Routiniers Harald Brosselt und dem 233-fachen Ex-Erfurter DDR-Oberligaspieler Martin Iffarth, gelang Eintracht 2000 der Titelgewinn.

Damit in die Amateuroberliga aufgestiegen, wurde gleich zum Auftakt ein spektakulärer 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden gefeiert. Fünf Jahre konnte die Klasse gehalten werden, ehe weitere fünf Spielzeiten danach 2010 der zweite Landesmeistertitel errungen wurde. Doch man verzichtete aus wirtschaftlichen Gründen auf den Wiederaufstieg zur Oberliga. Das war ein Novum im Fußballgeschehen.

2016 war jedoch der Abstieg aus der Fußball-Thüringenliga nicht mehr zu vermieden. Ein deutliches Lebenszeichen als Landesklässler war der 1:0-Paukenschlag, für den die Nordthüringer gegen Carl Zeiss Jena im Thüringer Landespokal sorgten. 2018 folgte der Aufstieg, auf Anhieb ein dritter Platz in der Thüringenliga, die Eintracht war wieder da und ist es bis heute.
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