02.02.2021
30 Momente aus 30 Jahren - Teil 2: Turnier in Koblenz im Sommer ´91
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In 87 Tagen feiert der BSV Eintracht am 30. April seinen 30. Geburtstag. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, euch die 30 prägendsten Momente der Vereinsgeschichte in Form von Berichten, Statistiken, Interviews, Bildern und Videos zu präsentieren. Heute mit Teil 2 zum Fußballturnier in der ehemaligen Partnerstadt Koblenz im Sommer 1991.

Zur Zeit der politischen Wende kam es in Mode, dass Städtepartnerschaften zwischen Städten in Ost und West entstanden. Durch politische Kontakte der CDU- Stadtratsfraktion Sondershausen ergab sich der Kontakt mit der Rheinland-Pfälzischen Stadt Koblenz. Fun Fact war damals auch, dass beide Orte die 5400 als Postleitzahl besaßen jeweils mit dem damals üblichen W (West) oder O (Ost) vor dem Städtenamen. So ergab es sich, dass die renommierte Turn- und Spielvereinigung Koblenz 1911 e.V. unseren neu gegründeten BSV Eintracht Sondershausen zu einem gut besetzten Turnier in der Sommerpause 1991 einlud.

Am 20. und 21. Juli 1991 nahm also unsere Eintracht im Stadion Oberwerth in Koblenz an dem 9. Robert-Weinland-Turnier mit sechs Mannschaften teil. In der Sondershäuser Gruppe B bekamen es unsere Jungs mit den Amateuren des amtierenden Deutschen Meisters, dem 1.FC Kaiserslautern und dem 1.FC Nürnberg zu tun. Gab es gegen die Pfälzer noch eine knappe 1:2- Niederlage, so war diese dann gegen die Nürnberger, am folgenden Tag Turniersieger, mit 0:3 recht deutlich.

Doch neben dem Sportlichen wurde noch folgende Anekdote überliefert:
Da man als Team der Partnerstadt sehr gastfreundlich empfangen wurde, wurde der Einladung zum „Rheinischen Abend“ im Weindorf mit großer Tombola sehr gerne gefolgt. Trainer Roland Demmer und Manager Michael Weise wollten sich anständig am nächsten Tag beim Spiel gegen Koblenz um den letzten Platz verabschieden, deshalb wurde der Zapfenstreich um 23 Uhr ausgerufen. Da Trainer Demmer seinen Tombolagewinn - einen Präsentkorb - noch mit den Kollegen teilte, verzögerte sich die Abreise mit dem Mannschaftsbus zur Unterkunft, der Sportschule Oberwerth direkt am Rhein, auf Mitternacht. Doch nach Ankunft in der Unterkunft gab es nur zwei Personen, die nächtigten. Trainer und Manager. Die komplette Mannschaft schlich sich zurück zum Weinfest, nach unbestätigten Angaben sind die letzten Spieler 6.00 Uhr im leicht lädierten Zustand eingetroffen. Das Spiel um Platz fünf gegen die TuS Koblenz, damals im Übrigen trainiert von Colin Bell, später Champions League Gewinner mit den Frauen vom 1.FFC Frankfurt, hätten unsere Jungs allenfalls beim Promillepusten gewonnen. Das Spiel zumindest ging mit Pauken und Trompeten 6:0 verloren.

Der Aufenthalt endete mit einer Stadtrundfahrt, Reiseleiter war Landtagspräsident Heinz-Peter Volkert (CDU). Der ein oder andere Spieler soll auf der Rundfahrt unter großer Erheiterung der Busbesatzung seine „spezielle“ Lokalität vom Vorabend wiederentdeckt haben. Die Heimfahrt wurde dann mit einem Spanferkel angetreten, welches der Trostpreis für den letzten Platz war. In einem Plastesack mit Eiswürfeln wanderte es nach der halbtägigen Heimfahrt am Abend in die Gefriertruhe am Göldner und wenig später in den Backofen von Bäcker Hartmann und letztlich auf den Tellern der Spieler auf dem Göldner.
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