31.01.2021
Presseschau - Matthias Springer im TA-Interview zur Saisonfortführung
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Sportreporter Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeinen führte mit unserem Präsidenten Matthias Springer ein umfangreiches Gespräch über die aktuelle Situation des erneut unterbrochenen Spielbetriebs und die Möglichkeiten der wiederaufnahme des Spielbetriebs.
Im Lokalsportteil titelte er am Samstag dazu: „Pessimismus bringt uns nicht weiter“

Alle vier, fünf Wochen treffen sie sich, die Ligavertreter aus der Thüringenliga und den drei Landesklassen. Zusammen mit dem Thüringer Fußballverband (TFV) werden Ideen gesammelt, Themen vorgeschlagen, Meinungen eingeholt, Entscheidungsvorlagen erstellt. Viel zu tun, auch wenn kein Sport im praktischen Sinne möglich ist.

Zu den Videokonferenzen wird vom TFV eingeladen. Sven Wenzel, Vorsitzender des Spielausschusses, ist dabei der Organisator und nimmt die Themen der Vereine auf. „Als im Frühjahr 2020 die Korrespondenz und Transparenz noch sehr ausbaufähig waren, hat man sich zur neuen Serie für eine Art Gremium entschieden. Dazu wurden dann Vertreter von einigen Vereinen für diese Zusammenkünfte bestimmt, die das Gesamtbild Thüringens darstellen sollen und dies auch tun“, sagt Matthias Springer, Präsident von Eintracht Sondershausen, der als einer der Vertreter für die Thüringenliga dabei ist.

Ihm zur Seite stehen Ronny Koch vom FSV Ohratal und Benno Harbauer von Preußen Bad Langensalza. Diese drei vertreten alle 18 Mannschaften der Thüringenliga.

In der vergangenen Videokonferenz wurde wieder die Spielfortführung strengstens unter die Lupe genommen. Geht es weiter? Kann es weitergehen? Macht es Sinn, darüber nachzudenken?

„Der TFV möchte verhindern, dass die Saison abgebrochen werden muss. Das ist im Grunde auch im Sinne der Vereine. Wir müssen Pläne entwickeln, damit wir vorbereitet sind, wenn Fortsetzung des Spielbetriebes möglich scheint. Pessimismus bringt uns nicht weiter. Wir müssen Ziele haben“, sagt Springer, der darin mit seinen Vertreterkollegen übereinstimmt.

Man muss aber unter den Ligavertretern nicht immer einer Meinung sein. Im Fall der frühesten Wiederaufnahme des Spielbetriebes beispielsweise waren sich er und Harbauer aus Bad Langensalza einig. Koch hingegen war anderer Meinung und schloss, damals im Spätherbst, einen schnellen Wiederbeginn aus. Beim Thema Playoffs gingen die Meinungen auch auseinander. So war Springer dagegen und Harbauer dafür. „Das ist völlig normal, dass man nicht immer einer Meinung ist. Das ist auch gut so, nur so können wir sondieren und abwägen. Aber im Großen und Ganzen schwimmen wir auf einer Wellenlänge“, relativiert Springer.

Beschlossen oder besser gesagt, entschieden angeregt, in der jüngsten Konferenz wurde, dass vor Ostern nicht wieder gespielt werden kann – wenn überhaupt. Aber das soll das Ziel sein, was aber von den Infektionszahlen und den Entscheidungen der Regierung maßgeblich abhängt.

Mit in den Raum geworfen wurde die Frage, ob bei einem eventuellen Abbruch die neue Saison nicht verfrüht starten kann. Das wird von Seiten des Verbandes als nicht durchführbar erklärt, da hier eine deutschlandweite Entscheidung Voraussetzung wäre. Ebenso wurde vom TFV klar geäußert, dass die aktuelle Saison nicht verlängert wird. Der 30. Juni ist der letzte Tag, daran wird nicht gerüttelt.

In der Spielordnung ist verankert, dass das Spieljahr nur bei „50+“ gewertet werden kann. Das bedeutet aber nicht, dass alle Mannschaften dann die gleiche Anzahl an Spielen haben müssen. Denn die Verordnung besagt nur, dass über 50 Prozent aller Ligapartien gespielt werden müssen. Das heißt, dass durchaus eine Mannschaft 20 Spiele gemacht hat und eine andere nur 17. Die genaue Regelung wird zu einem späteren Zeitpunkt dargestellt.

Auch ist noch nicht klar, wie mit einem möglichen 18. Spieltag verfahren wird. Aus Fairnessgründen soll es nicht einfach der angesetzte 18. Spieltag sein. Der TFV hat die Idee, diesen Spieltag zu losen. Entweder man lost einen Spieltag – zum Beispiel zwischen 18 und 34 – oder man lost die Ansetzungen für diesen einen Spieltag mit allen Mannschaften direkt.

„Das sind aber vorerst Ideen und Vorschläge, die im Raum stehen und diskutiert werden. Davon ist noch nichts beschlossen oder ähnliches“, betont Springer. Aber allein daran sieht man, dass sich der TFV Gedanken macht, frühzeitig und die Beteiligten mit ins Boot holt. Eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum vergangenen Jahr. Nun haben alle Beteiligten Zeit, etwas Luft zu holen, sich innerhalb der Vereine weitere Meinungen einzuholen und neue Ideen zu suchen. Die nächste Konferenz kommt bestimmt.
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