30.01.2021
30 Momente aus 30 Jahren - Teil 1: Vereinsgründung
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In 90 Tagen feiert der BSV Eintracht am 30. April seinen 30. Geburtstag. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, euch die 30 prägendsten Momente der Vereinsgeschichte in Form von Berichten, Statistiken, Interviews, Bildern und Videos zu präsentieren. Somit wird es in den nächsten drei Monaten alle drei Tage eine Folge zu „30 Momente aus 30 Jahren Eintracht“ für euch geben.

Teil 1: Von der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Glückauf“ und „Elektro“ zum Ballsportverein Eintracht Sondershausen – Herbst 1989 bis April 1991.

Rückblick:
7. Oktober 1989: Die DDR Führung feiert einen umjubelten 40. Jahrestag der Gründung der DDR – dass DDR Volk demonstriert seit Monaten auf der Straße und verlässt zu tausenden über Ungarn die Republik.
9. November 1989 – die Mauer fällt und die Grenze zur BRD ist offen – das verändert Alles!

Die BSG Glückauf spielt in der Bezirksliga Erfurt und belegt in der Saison 1988/89 den 4. Tabellenplatz. Eine Saison später spielt man bis zum vorletzten Spieltag um die Tabellenführung und damit um den Aufstieg in die DDR Liga mit. Später wird es sich als Glücksfall erweisen, dass man damals, im Sommer ´90, nicht aufgestiegen ist! Die BSG Elektro spielte in der 1. Kreisklasse und belegte dort ebenfalls den 4. Tabellenplatz. Im Mai 1990 feiern wir auf dem Göldner beim UEFA Turnier mit zwei B-Länderspielen (Portugal – Türkei und BRD – Frankreich) ein rauschendes Fußballfest.
Bis zum Sommer 1990 verließen zahlreiche Spieler aus Sondershausen und Umgebung ihre Heimat gen Westen um dort Arbeit zu finden oder ihr Glück zu suchen. Es bestand die reale Gefahr, dass es mit dem Sondershäuser Fußball steil bergab gehen könnte. Auf Grund von Spielermangel hätte man die zweite Mannschaft von Glückauf abmelden müssen (immerhin Bezirksklasse, die 4. DDR Liga!), die Junioren standen ebenfalls auf der Kippe.
Einzige Lösung im Sommer 1990 – eine Spielgemeinschaft mit Elektro Sondershausen! Und so kam es dann auch zur Saison 1990/91. Es war ein absoluter Kraftakt. Nahezu die komplette erste Mannschaft von Elektro rückte ins Team der zweiten Mannschaft auf und musste nun in der Bezirksklasse antreten. In die Landesligamannschaft mussten neue Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und von Elektro eingebaut werden! Die zweite Mannschaft von Elektro rückte in die 1. Kreisklasse auf. Die A-Juniorenmannschaft konnte weiter in der Bezirksliga spielen. Diese Spielgemeinschaft wurde vom damaligen Bezirksfachausschuss Fußball nur für eine Saison genehmigt!

Am 20. Juni 1990 erfolgte die Umbenennung und Gründung der BSG „Elektro“ in SV „Elektro“ e.V. und am 12. Juli 1990 erfolgte das gleiche für den SV „Glückauf“ e.V. Bereits seit Beginn des Jahres 1990 hatte es Ideen zur Gründung eines einheitlichen Sondershäuser Fußballvereins gegeben. Zahlreiche Gespräche zwischen den Vereinen, der Politik und den Vereinsmitgliedern hatte es gegeben. Nun sollte es zu einem neuen Sondershäuser Fußballverein kommen! Zuvor mussten auf Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen die beiden Gesamtvereine dem Austritt der Fußballer zustimmen und auch die Vereinsvermögen trennen! Am 28. Februar 1991 erfolgte dies auf Beschluss des Vorstandes des SV „Elektro“ Sondershausen. Am 4. April 1991 zog der SV „Glückauf“ auf einer Delegiertenkonferenz nach.

Mit Schreiben vom 15. Januar 1991 wurden die Vereinsmitglieder der Sparten Fußball des SV „Elektro“ und des SV „Glückauf“, sowie zahlreiche Gäste zur Gründungsversammlung eines neuen Fußballvereins in die Gaststätte „Wipperperle“ in Jecha eingeladen.
Am 30. April 1991, exakt 19:26 Uhr wurde dann im Saal der Gaststätte „Wipperperle“ der BSV Eintracht Sondershausen gegründet. 61 % (178 Sportfreunde) der stimmberechtigten Mitglieder beider Sektionen waren anwesend. Die neue Satzung wurde einstimmig angenommen. Zum ersten Vereinsvorsitzenden wurde ohne Gegenstimme der Sondershäuser Bürgermeister Joachim Kreyer gewählt.

Bereits in der ersten Satzung des neuen Vereins wurde der Name BSV „Eintracht“ Sondershausen und die Vereinsfarben „Gelb/Blau“ festgelegt. Als Vereinsname erfolgte bereits frühzeitig die Einigung auf BSV „Eintracht“. Diese Bezeichnung war neutral, hatte – wie wir wissen – historischen Bezug und sollte weiterhin das gemeinsame Ziel des baldigen Zusammenwachsens beider Vereine dokumentieren. Das Kürzel BSV (Ballsportverein) setzte sich eindeutig gegen „FSV“ (Fußballsportverein) durch. Die neuen Vereinsfarben ergaben sich aus den Elektro-Farben Blau/Weiß und den Glückauf-Farben Schwarz/Gelb. Ein Vereinsemblem wurde übrigens zur Gründung nicht festgelegt.

Am 14. November 1991 erfolgte die Eintragung des Ballsportverein Eintracht Sondershausen in das Vereinsregister beim Kreisgericht Sondershausen.

Hier zeigen wir euch noch einige bisher nie veröffentlichte Dokumente aus der Zeit der Vereinsgründung des BSV Eintracht.
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