24.10.2020
Martin Rießland - Interview zum Geburtstag
Zu seinem heutigen 33. Geburtstag wünschen wir unserem Kapitän alles erdenklich Gute, viel Gesundheit und noch reichlich Spiele im Trikot unserer Eintracht.
Zum vergangenen Heimspiel gegen den FSV Schleiz veröffentlichten wir in der 484. Ausgabe unseres Programmhefts ein Interview mit Martin, dass wir euch heute - zur Feier des Tages - nachreichen möchten.
Nach 149 Spielen im Trikot der ersten Mannschaft konnten wir zum Beginn der Saison 2020/21 Martin Rießland wieder in der Aufstellung finden. Sein letztes Spiel in der Ersten war im August 2018 (Pokalspiel gegen Erfurt Nord). Seitdem ist einige Zeit vergangen und wir möchten gerne mit Martin über den Saisonauftakt und die Vorbereitung sprechen.
In den letzten beiden Jahren hattest du dich ja mehr oder weniger in die Zweite "zurückgezogen". Wie kam es nun zu diesem Comeback?
Der „Rückzug“ In die Zweite war bedingt durch das Studium und meine Verletzungsanfälligkeit. Die Umstände haben sich durch die Arbeit nun jedoch geändert. Allerdings muss man auch mit 32 auf die Signale des Körpers hören. Bisher klappt das ganz gut. Mit Axel und Riccardo hatte ich im Vorfeld einige Gespräche. Axels erfolgreiche Zeit mit den A Junioren habe ich gern und genau verfolgt. Die Jungs mit 17, 18, 19 Jahren in den Männerbereich begleiten zu dürfen ist das Projekt unserer Eintracht. Da will ich dabei sein.
Ohne die Trainer Duft und Nieke, die mir und anderen Spielern die Perspektiven und Ideen aufzeigten, wäre es aber ganz sicher nicht nochmal zum Einstand gekommen.
Mit 32 nochmal anzugreifen war sicher keine leichte Entscheidung, oder? Wie stehen denn deine Schüler eigentlich so zu deiner Fußballkarriere?
Mit 32 zähle ich doch nicht zum alten Eisen. (Lacht) Caspar und Milos sind viel älter! Fußballlehrer Rehhagel erklärte außerdem einst: „Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte.“ - Dem glaube ich sowas.
Die Rückmeldungen in der Schule sind durchweg positiv. Ich freue mich immer, wenn die Jungs aus dem eigenen Verein oder den Klassen auf mich zukommen und ich ihnen vielleicht etwas mitgeben kann auf ihren fußballerischen Werdegang.
Im Vergleich zur damaligen ersten Mannschaft hat sich ja nun auch viel verändert. Klar, mit Passi, Basti Treuse und Markus Brunner triffst du auf alte Weggefährten. Aber ansonsten haben ja gerade dieses Jahr viele aufrückende Spieler aus dem Jugendbereich die Mannschaft verstärkt. Wie ist denn die Stimmung in der Mannschaft so? Macht sich der Altersunterschied bemerkbar? Oder profitieren die Jungen von der Erfahrung der Alten und die Alten umgekehrt von der Motivation der Jungen?
Klar, mit den alten Weggefährten viele Erlebnisse auf und neben dem Platz. Keine Frage.
Aber die Stimmung im Großen und Ganzen ist echt gut. Wir haben uns schnell gefunden als Team, ohne Anlaufschwierigkeiten Natürlich klappt auf dem Feld (noch) nicht alles. Dafür war die Zeit zu knapp. Die Jungs sind willig und geben alles im Training. So muss jeder einzelne weiter arbeiten. Man merkt, dass hier was entsteht und wächst.
Schaut man sich die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele und das erste Punktspiel an, so würde ich das als Außenstehender jetzt erstmal als "durchwachsen" bezeichnen.
Vielleicht kannst du uns nochmal ein Resümee der Vorbereitung geben? Hattet ihr nicht auch ein Trainingslager?
Nach der langen Pause von März bis Juni/Juli fiel der Einstieg gar nicht so leicht. Die Vorbereitung war hart. Auf welchen Karten Axel die Waldwege ausgemacht hatte, frage ich mich bis heute. Ich hoffe, dass wir davon im Verlauf der Saison profitieren können. Die Ergebnisse der Vorbereitung lassen mich da eher kalt. Ziel war es eine Mannschaft zu for-men und alle mitzunehmen - das haben wir geschafft. Das Ergebnis wiegt mehr.
Mit dem Start in die Punktspielsaison ist natürlich niemand zufrieden. Die Erkenntnis aus den ersten Partien ist, dass wir mithalten können, uns aber im Moment das Matchglück fehlt.
Mit Axel Duft hat ein neuer das Ruder zu Beginn der Saison in die Hand genommen. Du hast ja nun auch im Erwachsenenbereich schon viele Trainer kennengelernt. Was würdest du sagen, zeichnet Axel aus? Was ist anders als früher?
Axel Duft war als Spieler immer gerade aus und ist es auch als Trainer. Seinen Ehrgeiz und Antrieb hat er nicht verloren. Er spricht viel mit uns Spielern, macht Stimmung auf dem Trainingsplatz und in der Kabine, wird laut wenn es nicht läuft, nimmt dich im nächsten Moment in den Arm wenn es passt. Wir wissen woran wir bei ihm sind. Das ist viel wert.
Ich denke kein anderes Gesicht steht so für den Sondershäuser Fußball wie er.
Gib mal einen Tipp ab. Wo stehen wir zum Ende der Saison? Mit wie viel Toren darfst du dich in die Torschützenliste eintragen?
Die Saison wird hart. Der Start verlief auch nicht wie erhofft, aber WIR finden uns Stück für Stück, arbeiten weiter und wollen die nötigen Punkte holen.